Bei mir gibt es normalerweise viel zu lesen. Im heutigen Beitrag gibt es vor allem viel zu sehen. Denn heute werbe* ich für die Hoferin Rebekka von Reepunzel Photographie. Mit einer Fotostrecke erzähle ich Euch von Rebekkas Arbeit, lustigen Begegnungen in unserer Stadt, zauberhaften Plätzen und aufmüpfigen Enten.
Vom Himmel geschickt
Um Hilfe bitten. Die Königsdisziplin für viele Menschen. So auch für mich, ganz besonders, wenn ich das Gefühl habe, mich nicht ausreichend revanchieren zu können. In der Soziologie nennt man den wechselseitigen Austausch von Gefallen „Reziprozität“, in Umgangssprache sagt man „eine Hand wäscht die andere“und wenn man ein bisschen lateinisch klugscheißen will, sagt man halt „quid pro quo“.
Worauf ich hinaus will: Wenn ich das Gefühl habe, ich kann nicht zurück waschen, dann will ich auch gar nicht gewaschen werden. Okay, das klingt komisch.
Jedenfalls überlege ich fieberhaft, wie ich am besten an professionelle Fotos komme, als die Stimmen nach dem Gesicht der Hof Bloggerin lauter werden. Qualitativ hochwertige Bilder haben nun mal ihren Preis. Demzufolge bin ich überglücklich, als letzte Woche eine vorsichtige Nachricht von einer Rebekka eintrudelt: Dass die Leute doch bestimmt wissen wollten, wer hinter meinem Blog steht, schreibt sie. Dass sie hoffe, ihre Anfrage käme nicht zu plump, aber sie immer auf der Suche nach interessanten Menschen für neue Fotoprojekte sei. Und dass sie sich riesig freuen würde, von mir zu hören.
Zu plump? Die Nachricht lässt mich Freudensprünge machen!! Ich antworte umgehend: „Ach Rebekka, weißt du, dass du wie gerufen kommst?“
Kleine Frau mit großer Erfahrung
Rebekka ist 27 Jahre alt, gelernte Mediengestalterin und – wie soll es anders sein – eine Zurückgekommene. Ihre Ausbildung zur Mediengestalterin hat sie in Nürnberg und Plauen absolviert, die Fotografie begleitet sie bereits seit über 10 Jahren. Für ihr Alter hat sie schon eine Menge Erfahrung auf dem Buckel. Knapp vier Jahre war sie in einem Fotostudio tätig, professionelles Bilderschießen und -bearbeiten gehört bereits seit 2010 zu ihren Tätigkeiten. Sie macht das leidenschaftlich gerne und liebt die Kreativität an ihrem Beruf. Und so wundert es nicht, dass sie seit Anfang 2016 selbständig arbeitet.
Am Morgen des Shootings schreibe ich Rebekka, dass ich total aufgeregt bin. Doch sie kann mich gleich beruhigen. „Musst du nicht sein“, antwortet sie. „Wir machen ja quasi nur einen Stadtspaziergang und dabei entstehen schöne Bilder.“ Das nimmt tatsächlich etwas Druck raus.
Unser Treffpunkt ist die Hofer Altstadt. Zum Aufwärmen knipst die dunkelhaarige Frau mit den Katzenaugen ein paar Fotos auf dem roten Teppich. Eine Rentnerin läuft uns mit ihrem Rollator direkt ins Bild und schaut mich dabei derart vorwurfsvoll an, dass ich mich spontan bei ihr entschuldigen möchte. Wir müssen beide kopfschüttelnd lachen und so ist das Eis sofort gebrochen.
Dass sie Glas so gerne möge, erzählt mir die Fotografin. „Willst du dich vielleicht mal an die Schaufensterscheibe hier stellen?“ Natürlich will ich. Sie fragt nämlich immer so nett. Und zugleich strahlt Rebekka absolute Kompetenz aus. Das nimmt mir die Unsicherheit. Ich brauche nämlich ein paar Vorschläge, denn ich weiß weder, wo ich meine vielen Arme hintun soll, noch, wie ich meine zuckenden Mundwinkel unter Kontrolle kriege. Doch Rebekka bugsiert mich ganz selbstverständlich durch die Situation, während wir einfach über Gott und die Welt reden. Ihr sei es wichtig, die wahre Persönlichkeit eines Menschen einzufangen, betont sie. Und genau das transportiert sie bei ihrer Arbeit mit mir.
Doch, wer jetzt glaubt, Rebekka bestünde darauf, als Profi den Takt anzugeben, der irrt sich. Auf dem Weg zu unserem Treffen, entdecke ich einen Ort, mit dem ich unglaublich viele Jugenderinnerungen verknüpfe. Meine ersten Partys feierte ich nämlich im ehemaligen Roxy. Im kleinen Park darunter, am Rähmberg, verbrachte ich Sommernächte, schloss Freundschaften, wurde geküsst und litt natürlich unter Liebeskummer.
Hinzu kommt, dass die alten Mauern, der Baum mit den jungen Blüten und das Grafitti an der Wand meine Heimatstadt perfekt für mich verkörpern. Die Beschreibung auf der Startseite hier passt so wahnsinnig gut zu diesem Ort. Rebekka ist sofort dabei, als ich vorschlage, dort ein paar Fotos zu schießen. Nicht umsonst ist sie überregional unterwegs, um ihre Kunden an genau den Plätzen zu fotografieren, die diese besonders mögen.
Gut gelaunte Menschen, großartige Blüten, gnadenlose Enten
Auf dem Weg zu den Saaleauen begegnet uns ein netter Mann, der anscheinend etwas sucht. Geduldig wartet er neben uns und gibt uns lachend den Tipp, uns mehr in die Sonne zu stellen. Als wir fertig sind, verschwindet er hinter uns im Gebüsch und zieht eine versteckte Tüte mit Pfandflaschen hervor. Dann zuckt er lächelnd mit den Schultern und verabschiedet sich freundlich. Rebekka und ich beginnen, uns über Armut zu unterhalten, landen dann bei Frauenarmut von Müttern, die zugunsten der Familie wenig gearbeitet haben und sind uns einig darüber, wie wichtig es sei, sein Schicksal als Frau selbst in die Hand zu nehmen. Ich kann Euch gar nicht sagen, wie glücklich mich das immer macht, wenn sich junge Menschen für soziale Themen interessieren.
An den Saaleauen angekommen gehen wir zunächst direkt ans Wasser. Heute stinkt der Fluss zum Glück kein bisschen. Und wisst Ihr was? Selbst das würde ich einfach feiern, schließlich wird auch unsere Hauptstadt Berlin für ihren einzigartigen Gestank gelobt.
Beim nächsten Foto bekommen wir wieder Gesellschaft.
Aufgebrachte Enten fechten im Hintergrund nämlich Kämpfe aus. Rebekka und ich amüsieren uns köstlich, weil ein Erpel den anderen am Flügel gepackt hat und überhaupt nicht mehr loslässt. Empört schnatternd versucht das Männchen, sich loszureißen, aber sein Angreifer meint es offensichtlich ernst. Da weit und breit kein Weibchen zu sehen ist, rätseln wir, was der Erpel wohl angestellt hat. „Das sind nicht die ersten Enten, die versuchen, meine Fotos zu crashen“, lacht Rebekka, „Ich nehm‘ die dann manchmal einfach mit drauf, wenn sie doch unbedingt wollen.“
Langsam bin ich hier richtig in meiner Aufgabe drin und das habe ich allein meinem Gegenüber zu verdanken. Die sympathische Fotografin sorgt mit ihrer Flexibilität, den netten Gesprächen und aufmunternden Kommentaren nämlich für eine derart lockere Atmosphäre, dass ich mich immer mehr fallen lassen kann. Dass ihr entspannte Kunden, die ihre Zeit genießen können, besonders wichtig seien, hat sie mir zwar schon im Vorfeld erzählt. Nur zwischen sagen und tun können ja bekanntlich Welten liegen. Ich blühe jedenfalls richtig auf. Und nicht nur ich.
Leute, an den Saaleauen ist es gerade so unbeschreiblich schön! Ich möchte Euch allen dringend die Empfehlung geben, dort einmal durch den Frühling zu spazieren. Momentan blüht und grünt es an unserem Stadtfluss nämlich überall in den buntesten Farben. Das ist wirklich fantastisch! Hatte ich schon gesagt, dass Ihr dort einen Spaziergang machen solltet?
Abschied und Extrawerscht
So langsam neigt sich unser Treffen aber dem Ende zu. Jetzt fehlt nur noch ein einziges Foto. Ein gemeinsames mit Rebekka. Wer mehr fotografiert, ist nämlich weniger drauf. Alte Mütterweisheit. Also quatschen wir kurzerhand einen Radfahrer an, der sich freundlicherweise bereit erklärt, ein paar Bilder mit meinem Handy festzuhalten. Und das trifft sich für’s Ende ganz gut, denn hier kann man den Unterschied zwischen Hobbyfoto und profesionellem Shooting natürlich wunderschön sehen.
Im Vergleich ziemlich Scheiße, ne? Davon abgesehen erkennt man, dass hier keine Rebekka hinter der Kamera stand, um mir zu sagen, wie ich mich am besten hinstellen sollte.
Alles in allem muss ich sagen: Die Frau ist ein wahrer Schatz! Auf die fertigen Fotos musste ich gerade mal 4 Werktage warten. Alle Extrawürste (Ihr erinnert Euch an mein Problem mit dem um Hilfe bitten?) hat sie mit einem Lächeln und dem Hinweis darauf, dass das doch ihr Job sei, erfüllt. Egal, wie ich die Fotos bearbeitet haben wollte, Rebekka hat das gemacht. Auch hat sie dafür gesorgt, dass sich die Bilder größenmäßig gut auf meine Website fügen. Und nicht nur das. Mich hätte nicht gewundert, wenn plötzlich ein „Darf’s noch ein bisschen mehr sein?“ über ihre Lippen gekommen wäre.
Liebe Rebekka, der Kontakt zu dir war unheimlich angenehm. Ich danke Dir herzlichst und wünsche Dir auf Deinem weiteren Weg unzählige Kunden, die in den Genuss deiner Dienstleistung kommen!
*Dieser Beitrag ist in Kooperation mit Reepunzel Photographie entstanden. Die Fotos haben mich nichts gekostet, ich habe mich mit diesem Text revanchiert. Ihr wollt mehr über Kooperationen auf meinem Blog wissen? Dann bitte hier entlang.
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Eine wunderbare Erzählwanderung. Bin so stolz, eine so hübsche und eloquente Tochter zu haben.
Dein Bericht über die gemeinsame Arbeit mit unserer wundervollen Freundin Rebekka trifft genau den Punkt. So arbeitet Sie und begeistert damit Menschen mit ihrem Können und ihrer Menschlichkeit.
Herzerfrischend,
wie die Menschen auf den Photos.
Nehmt euch beim nächsten Photoshooting einen Spiegel mit …
dann seht Ihr die Weibchen um die sich die Erpel gestritten haben. ?
Herzlich Rolf ⛩
Danke Rolf, so hab ich das auch noch nicht gesehen! ?